Marignano
Schiner
Mannen!
Die schändlichen Franzosen haben vor den Toren Mailands einen hinterhältigen Angriff auf unsere Wachen verübt. Das schreit nach Rache!
Eure Vorfahren haben die Habsburger in die Schranken gewiesen, Denkt an Morgarten, an Sempach, wo die alten Eidgenossen uns gezeigt haben, was Mut, Zuversicht, Gottvertrauen bewirken können.
Lasst uns heute wie ein Winkelried die französische Phalanx durchbrechen und den französischen Hahn rupfen.
Für Gott, Papst und Vaterland!
Tugenden
Für Tiara und Krone
Papst und Kaiser
Für den Kardinal
den General
Marschiert, Marschiert
Laster
Achtung!
Morituri:
Kämpft
Stecht
Sterbt
Soldaten
Der Tod
Unser Begleiter
Der Tod
Unser Freund
Hitu si wer hie
Und moru si wer da
Wier wisse, wier stärbe
doch wisse wer nit wa
Schiner
Marschiert!
Die Franzosen kennen den bitteren Geschmack der Niederlage. Denkt daran, wie wir sie schon einmal aus Norditalien vertrieben haben, rafft euch auf, kämpft, siegt und eure Ehre wärt ewig!
Vorwärts!
Soldaten
Maria dein Mantel
Sei unser Schirm
Sei unser Schutz
Ehre oder Tod
Hitu si wer hie
Und moru si wer da
Immer fie und gleitig
De gschidu Eschja na
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Lied von der Macht
Wer Augen hat, der sehe
Was Prediger schlau
Mit Menschen tun
Sie halten dumm
und lassen dulden
Wer Augen hat, der sehe
Die Macht sonnt sich brav
In falschem Glanz
doch die Ohnmacht
offenbart ihre Qual
Wer Augen hat, der sehe
Wer Ohren hat, der höre
Der Propheten Eid
Verschweigt Wahrheit
Heil im Jenseits
Leiden im Diesseits
Wer Ohren hat, der höre
Die Macht singt ihr Lied
Mit schriller Stimm’
Die Ohnmacht wimmert
triste Melodie
Wer Ohren hat, der höre
Wer Gefühl hat, der fühle
Die Macht bringt hervor
Der Herzen Frost
Blut der Opfer
Nähret den Boden
Wer Gefühl hat, der fühle
Empor wächst die Macht
Gepaart mit Gewalt
Der Ohnmacht Gram
Schafft kalte Trauer
Wer Gefühl hat, der fühle
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Ach, Mensch
Ach, Mensch
Geworfen in diese Welt
Wähnst dich in ihrer Mitte
Und doch
Führt dich stets zum Selbstbetrug
Ein jeder deiner Schritte
Ach, Mensch
dies endlose Stolpern soll
den Weg auf Erden weisen
und lässt
am Ende seiner Tage
nur ein’ Gedanke kreisen
Ich bin das Opfer
bin der Held
des eigenen Wahns
meiner eigenen Welt
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